Das grüne Klassenzimmer im Wolfsgarten

Ermöglicht durch das Quartier U1 (Gefördert als Akteursprojekt im Quartier U1) – U-Bahn-Haltestelle Bärenschanze – Reutersbrunnenstr. 42

Das Projekt „Grünes Klassenzimmer“ ist ein Teilbereich des Gesamtprojektes „Wolfsgarten“ der Wolfsherz gUG. Die Planungen sahen vor, einen Teil des Geländes in Kooperation mit verschiedenen Schulklassen in einen Ort des Lernens zu verwandeln und Möglichkeiten zu Entfaltung und Teilhabe jenseits des normalen Klassenzimmers zu schaffen. Durch den Ausbruch der Corona-Pandemie konnten die Schulkooperationen leider nicht stattfinden, stattdessen wurden Teile des grünen Klassenzimmers mit einer kleinen Gruppe Ehrenamtlicher gestaltet. Der Boden wurde mit Holzschnitzeln geebnet, mobile Natursitzhocker installiert und große Gruppenarbeitstische angeschafft und bearbeitet. Darüber hinaus entstand in Kooperation mit EPI e.V. (gemeinnütziger Verein für Erlebnispädagogische Impulse) ein mobiles erlebnispädagogisches Modul (ZickZackWeg) auf dem entsprechenden Areal.

Nachdem abzusehen war, dass während der Projektlaufzeit keine weiteren Schulkooperationen stattfinden würden, entschieden wir uns einen Großteil der Projektmittel einer anderen Zielgruppe zu widmen. Da unser Gelände zunehmend von Kindergarten- und Hortgruppen genutzt wurde entwickelten wir gemeinsam mit den Kindern und Erzieher*innen eine naturbelassene Kinder-Erlebnisecke mit Sandkasten, Wasserspielen, Werkecke, Matschküche und Motorikspielen. Darüber hinaus entstanden Sitzgelegenheiten für Eltern und Kinder sowie der Korpus eines bespielbaren Piratenschiffes. Der ursprünglich für Schulmaterialien eingeplante Bauwagen wurde zu einem Spielzeug- und Geräteverleih.

In erster Linie hatten wir natürlich mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen. Während des Lockdowns konnten geplante Arbeiten zunächst gar nicht und später nur mit deutlich weniger Ehrenamtlichen und somit viel langsamer verrichtet werden. Am Meisten beeinträchtigte uns tatsächlich der Ausfall der Schulkooperationen, da das Projekt sehr auf den Austausch mit der Zielgruppe ausgerichtet war. Die Suche nach neuen Impulsen und Kooperationspartnern bedeutete natürlich einen gewissen Mehraufwand.

Die Einbindung ehrenamtlicher Helfer funktionierte aber trotz Pandemie erstaunlich gut und die entwickelte Eigeninitiative war wirklich bemerkenswert. So konnte trotz widriger äußerer Umstände ein tolles Gemeinschaftsprojekt entstehen. Die Ideen der angesprochenen Zielgruppe waren zudem äußerst hilfreich für das Gelingen des Projektes – nun zu sehen, wie die unterschiedlichen Kinder das entstandene naturnahe Angebot mitten in der Stadt nutzen, bestätigt den Bedarf an derartigen Flächen. 

Ein großer Erfolg für das Gesamtprojekt „Wolfsgarten“ während des Projektzeitraums war zudem die Auszeichnung mit dem Umweltpreis der Stadt Nürnberg sowie die Bewilligung weiterer Förderungen (z.B. durch die Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg).

Für das Gesamtprojekt gab es zudem immer wieder große Hemmnisse in Form von zu erfüllenden Aufgaben durch die Bauordnungsbehörde bzw. andere Ämter der Stadt Nürnberg. Die Erfüllung dieser Auflagen gestaltete sich oft sehr zeitaufwändig und kompliziert. Auch bis zum heutigen Tag haben wir keine Nutzungsgenehmigung vorliegen und der Bauantrag ist bisher nicht abgeschlossen. Durch diesen Umstand ergeben sich in Bezug auf weitere in Aussicht gestellte Fördermittel erhebliche Verzögerungen und damit auch finanzielle Engpässe.

Die direkten Reaktionen aus dem Quartier waren durchweg positiv. Sowohl benachbarte Familien als auch Familien aus anderen Stadtteilen nutzen das Gelände und vor Allem das „nun etwas andere Grüne Klassenzimmer“ immer häufiger. Durch die verstärkte Pressepräsenz und Mund-zu-Mund-Propaganda erleben wir vor allem am Wochenende einen steigenden Zustrom neuer Familien und Ehrenamtlicher, die sich gerne und lange auf dem Gelände aufhalten.

Vor allem die positiven Rückmeldungen und zahlreichen Materialspenden unserer unmittelbaren Nachbarn seien an dieser Stelle besonders erwähnt, da wir mit so viel freudigem Feedback nicht gerechnet hätten.

Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit der Realisierung unseres Projektes. Die Förderung des Quartier U1 konnte an vielen Stellen wertvolle Impulse zum Gelingen des Ganzen beitragen und ermöglichte zudem eine fruchtbare Vernetzung mit anderen Stadtakteur*innen aus der diverse spannende Kooperationen hervorgingen (in unserem Falle mit Sänders e.V. und deren Projekt „Keinkaufswagen“). Die Stärkung ehrenamtlichen Engagements und kleinerer Initiativen hat hier hervorragend funktioniert und durch den Überbau durch das Quartier U1 auch zu einem deutlich höheren Maß an Öffentlichkeit für jedes einzelne Projekt geführt.

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