SoSa-Gallery – Kunst oder Gentrifizierung?

SOSA Gallery: Kunst oder Gentrifizierung

Ein Beitrag von Christian DudaschIda Hinterholzinger und Alexander Bernhardt im Rahmen ihres Journalismus-Studiums an der Hochschule Ansbach.

Die Soziokulturelle Streetart Gallery, kurz SOSA Gallery, hat sich zur Aufgabe gemacht, Nürnberg Gostenhof schöner zu gestalten. Dafür haben verschiedenste Künstler mehrere Stromkästen in der Nähe der U-Bahn-Stationen in Gostenhof mit Kunstwerken versehen. Das Thema „Freundschaft“ war im Mittelpunkt der Aktion. Die Kunstwerke sollten im freien Raum für jeden zugänglich sein. Niemand muss Eintritt zahlen, um sich einen Stromkasten anzuschauen. Vor der Vernissage, in der Nacht vom 27. auf den 28. Juli, wurden jedoch mehrere Stromkästen übersprayt. Den wiederaufgeklebten Stickern nach zu urteilen, war dies ein Akt gegen Gentrifizierung. Die Sticker wurden nämlich für die Neugestaltung abgekratzt und übermalt. Nürnbergs ehemaliges Arbeiterviertel Gostenhof hat schon seit längerem mit starken Mieterhöhungen und Sanierungen zu kämpfen, sodass die dort ansässigen Bewohner durch wohlhabendere Bevölkerungsschichten verdrängt werden. Außerdem wurde in den sozialen Medien kritisiert, unbedacht bereits bestehende Kunst und politische Äußerungen übermalt zu haben. Die Organisatorin Sophie Knoll zeigte sich in einem Instagram-Video sehr bestürzt. Sie meinte, dass sie nie vorhatte, die Gentrifizierung in Gostenhof zu fördern. Alle Stromkästen wurden allerdings nicht übersprayt. Ein paar sind noch entlang der Adam-Klein-Straße und der Fürther Straße zwischen den U-Bahn-Stationen Bärenschanze und Gostenhof zu finden.

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