SoSa-Gallery

Ermöglicht durch das Quartier U1 (Gefördert als Akteursprojekt im Quartier U1) – Zwischen den U-Bahn-Haltestellen Eberhardshof und Plärrer

Bei der SoSa-Gallery wurden Verteilerkästen von N-Ergie und Telekom in Gostenhof durch Beiträge von Anwohner*innen und gemeinsam mit lokalen Künstler*innen neu gestaltet.

Dafür wurden zunächst potentiell gestaltbare Flächen im Quartier identifiziert und kategorisiert. Anschließend legte man sich auf Verteilerkästen fest. Nachdem herausgefunden wurde, wie man die Genehmigungen der Kästen-Besitzer bekommen kann wurde noch eine weitere Genehmigungsschleife mit Liegenschafts- und Denkmalschutzamt gedreht, bevor man loslegen konnte.

Für die Gestaltung der Kästen legte man sich auf das Thema „Freundschaft“ fest und sammelte – kontaktlos – mittels Online-Aufrufen, einem Interview in Radio Z und Flugblättern im Viertel Beiträge von Anwohnerinnen und Anwohnern. Ursprünglich geplante Beteiligungsformate im öffentlichen Raum, Gespräche und gemeinsame Arbeitstreffen und die enge Einbindung von Kitas, Schulen, Läden und Vereinen konnten aufgrund der Ausgangsbeschränkungen nicht im gewünschten Maß umgesetzt werden.

Dennoch wurden aus der Nachbarschaft Zitate, Gedichte, Geschichten, Zeichnungen und Bilder eingereicht. Für die Interpretation der eingereichten Beiträge meldeten sich Illustratorinnen, ein Graffiti-Sprayer und ein Fotograf über Instagram.

An zwei Aktionstagen sollten die Verteilerkästen gereinigt, grundiert und anschließend gestaltet werden. Während der Umsetzung kamen die Künstler*innen ins Gespräch mit Anwohner*innen, wurden spontan mit Kaffee, Wasser oder Bratwurstsemmeln versorgt und führten gemeinsam Gespräche über die Beiträge.

Noch bevor die Gestaltung der Kästen abgeschlossen war, wurden sie über Nacht von Unbekannten gecrosst und viele Beiträge zerstört. In den sozialen Medien entwickelte sich eine Diskussion über Stadtgestaltung und über Fragen wie: „Wem gehört der öffentliche Raum? Wer darf ihn gestalten? Wie kann man den Stadtteil in der sowieso voranschreitenden Gentrifizierung gestalten? Wer entscheidet, welche Kunst existieren darf und welche nicht? Oder überspitzt dargestellt: Zu „schöne, legale Kunst“ befeuert Gentrifizierung? „Dreck“ bewahrt Gostenhof vor Mietenerhöhungen?“

Diese Diskussion wurde einige Tage später noch einmal vom Radio Z-Stoffwechsel mit Vertreter*innen der politischen und künstlerischen Szene aufgenommen. Sophie, die Macherin der SoSa-Gallery wünscht sich für Gostenhof, dass allen die Möglichkeit eingeräumt wird, den Stadtteil mitzugestalten, auch wenn es unterschiedliche Meinungen gibt. Für sie ist das ein Ausdruck der Toleranz und der Diversität künstlerischen Ausdrucks.

Die SoSa-Gallery ist dafür angetreten, Flächen in der Stadt auf legalem Wege der Gestaltung durch Menschen aus der Nachbarschaft zuzuführen. Diese Erkenntnis möchte sie auch weitergeben. Ihr wolltet also schon immer den Kasten bei euch auf der Straße bemalen? Die SoSa-Gallery zeigt Euch wie einfach das geht. Nachlesen könnt ihr eine Schritt-für-Schritt-Anleitung in der Sommerausgabe des Stadtteilblatts.

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