Shengo Quartierrat – Graswurzeldemokratie für alle
Ermöglicht durch das Quartier U1 (Gefördert als Akteursprojekt im Quartier U1)
Den Mittelpunkt des Shengo bildet der Baum, Symbol für die Kraft der Natur, Verwurzeltsein mit der Erde. Vernetzung verschiedener Kooperationspartner mit Natur und Kultur. Der Äthiopische Kulturverein Nürnberg e.V., der seit 25 Jahren in Nürnberg beheimatet ist, verbindet sich mit in Nürnberg lebenden Künstler*innen und der Zentrifuge (Verein für Kommunikation, Forschende Kunst und Kultur e.V.) sowie interessierten Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen aus der Region. Das Potential dieser Akteure wird gebündelt und gemeinsam ein künstlerisches Projekt in Verbindung mit Natur und Gesprächskultur entwickelt, das nachhaltig im Stadtteil hör- und sichtbar etabliert wird.
Bereits letztes Jahr hatte das Projekt mit der Künstlerin Anja Schoeller und dem Äthiopischen Kulturverein als Schirmherr seine Premiere und ist dieses Jahr wieder im Rahmen des Stadtteilprojektes mit dabei. Mit der Zentrifuge als Kooperationspartner ist die diesjährige Fortführung und Weiterentwicklung entstanden.
Bäume entlang der U1 wurden mit Banderolen als Orte des Dialogs und des Austausches sichtbar gemacht und durch Veranstaltungen wurde dort das Shengo-Format gemeinsam mit den Anwohner*innen erprobt.
Die Corona-Situation erschwerte dabei die Koordination gemeinsamer Termine, beispielsweise mit der Stadtcouncil-Initiative, den Schulen imn Quartier oder den im Projekt beteiligten Menschen und das ständige Umplanen nahm viel Zeit in Anspruch. Es wurden weniger Shengos im Stadtraum veranstaltet wie ursprünglich geplant. Die Organisator*innen verlegten einige Planungstreffen ins Internet und mussten das ursprünglich für April/Mai geplante Veranstaltungsformat verschieben. Der Fokus lag nun mehr darauf, wie man Bürger*innen ein Handwerkszeug mitgeben kann, um das Format selbst in ihren Quartiern, vor ihren Häusern, in Schulhöfen, Parks durchzuführen.
Gelernt haben die Beteiligten dabei vor allem, wie wichtig gute Teamarbeit auf Augenhöhe ist und wie eine gute, strukturierte Aufgabenteilung zu Erfolgen, wie z.B. einer verbesserten Öffentlichkeitsarbeit führt, wobei man die Lokalpresse in Zukunft gerne noch besser einbeziehen möchte. Der gemeinsame Austausch führte auch zu einem besseren kulturellen und gemeinschaftlichen Verständnis, mit dem man am Ende bessere Ergebnisse erzielt. Mit den Erfahrungen aus dem ersten Projekt in 2020 funktionierte die Finanzplanung wesentlich besser und die Mittel wurden gut eingesetzt.
Aufgrund der durch Corona ständig wechselnden Anforderungen an Veranstaltungen war es für die Beteiligten schwierig sich festzulegen und Zeit für komplizierte Genehmigungsprozesse einzuplanen. Sie wünschen sich eine Vereinfachung, wie z.B. ein Online-Formular mit klaren Anforderungen an Veranstalter*innen, das nur noch ausgefüllt und von Seiten der Verwaltung bestätigt werden muss.
Das Amt für Kultur und Freizeit stellte jedoch mit der KommVorZone schnell und unkompliziert einen niedrigschwelligen Veranstaltungsort im Annapark zur Verfügung Die Resonanz im Annapark/Südstadt war aus Sicht des Teams „gigantisch“. Das Format des Quartierrates hat sehr gut funktioniert. Im Kreis saßen circa 25 Leute, die sich austauschten und die spanische Gitarrenmusik nebenan sogte für ein tolles gemeinsames Erlebnis. Schön war die Begegnung mit den Vereinsmitgliedern des Äthiopischen Kulturvereins, deren Kaffeezeremonie für Vertrauen und Gemeinsschaft sorgt.
Für die Zukunft sieht das Team eine eine Notwendigkeit dieses interkulturelle Projekt fortzusetzen und weiterzuentwickeln und zu testen, wie shengo im Innenraum funktioniert oder wie man das Format auch selbst einsetzen kann, um Konflikte vor der eigenen Tür zu lösen.