VerkehrsbeUNruhigter Bereich

Ermöglicht durch das Quartier U1 (Gefördert als Akteursprojekt im Quartier U1)

Ein verkehrsberuhigter Bereich (ugs. Spielstraße) fordert eine besondere Rücksichtnahme aller. Leider halten sich ca. 80-90% der motorisierten Verkehrsteilnehmer*innen nicht an die Geschwindigkeitsbeschränkung „Schrittgeschwindigkeit“.

Dieses Projekt soll stellvertretend für ähnliche Orte in der Stadt in der Austraße auf das Thema aufmerksam machen. In Kooperation mit den Kindergärten und der Nachbarschaft werden Aufsteller gestaltet, die auf spielerische Art und Weise die Achtsamkeit in der Straße erhöhen sollen. Das Quartier partizipiert und gestaltet den Lebensraum mit. Durch die Aktion wird der Gemeinsinn gestärkt und im besten Falle bei allen Verkehrsteilnehmer*innen gegenseitige Rücksichtnahme geweckt. „Heute bin ich Radfahrer*in, morgen mit dem Auto unterwegs und übermorgen spielen meine eigenen Kinder auf der Straße.“

Die Aufsteller sollten gemeinsam mit den Kindergärten und Einrichtungen gestaltet werden. Durch die Einschränkungen der COVID-19-Pandemie mussten die einzelnen Schritte getrennt voneinander stattfinden: die Holzplatten wurden vorbereitet und zusammen mit Pinseln und Farben zu den Einrichtungen gebracht. Dort wurden sie von den Kindern bemalt und anschließend abgeholt.

Als Abschluss der Aktion sollte ein Straßenfest organisiert werden in dessen Rahmen die Aufsteller im Verkehrsraum angebracht werden sollten. Dieses fiel wiederum der COVID-19-Pandemie geschuldet um einiges kleiner aus. Der Infotag diente der Vernetzung der unterschiedlichen Akteur*innen, dem Austausch sowie der Zurschaustellung, dass Bürger*innen ihr Quartier mitgestalten können. Zudem wurden an dem Tag die Aufsteller angebracht – prompt parkte in der Einfahrt des Kindergartens Austraße, die für den Aktionstag und als Aufstellort für die Werkbank vorgesehen war, ein großes Wohnmobil. Die Polizei informierte den Halter und der Tag konnte wie geplant ablaufen.

Die Möglichkeiten sich in einer größeren Gruppe zu treffen waren während des Projektzeitraumes sehr beschränkt. Von der Planung, Organisation bis zur Ausführung konnte nur online bzw. in Kleingruppen gearbeitet werden und die Anträge bei der Stadt Nürnberg um die erforderlichen Genehmigungen zum Aufstellen der Figuren zu erhalten waren langwierig und umfangreich. Letztendlich durften die Figuren nur für zwei Wochen aufgestellt werden.

Die Reaktionen aus dem Quartier waren durchgängig positiv. Der Kindergarten Austraße und der Kinderladen waren hochmotiviert und haben die Figuren wunderschön gestaltet und bemalt. Am Aktionstag selbst gab es etliche Gespräche zu den Inhalten und der Verkehrssituation im Viertel – das Landschaftsarchitekturbüro Riede versorgte das Team mit Strom versorgt und spendierte Getränke.

Die aufgestellten Figuren wurden während der zwei Wochen respektvoll behandelt und weder beschmiert noch entfernt, lediglich eine Figur ist über den Zeitraum abhanden gekommen. Die Verkehrsteilnehmer, vor allem PKW, haben sich während des Aktionszeitraumes nach Beobachtung der Akteur*innen tatsächlich vorsichtiger und langsamer durch die Spielstraße bewegt.

Das Projekt war gut vorbereitet und ist sehr gut angenommen worden. Im Nachhinein würde man die Aktion eventuell in einem größeren Rahmen ankündigen und bewerben. Als Vorsichtsmaßnahme wurde dies unter den zu der Zeit gültigen Rahmenbedingungen bewusst nicht gemacht um die Gruppengröße klein zu halten. Der BR war anwesend um für einen Beitrag für die Sendung ‚gut zu wissen‘ zu drehen. Leider ist in dem Beitrag einiges inhaltlich falsch dargestellt worden. So handelt es sich u.a. bei dem Projekt um ein Projekt der Gruppe der HWS und nicht eines Einzelnen.

Die Figuren sollen für weitere Projekte weiterverwendet werden. Der Kindergarten Austraße will an seinem Eingang zwei der gestalteten Figuren dauerhaft aufstellen. Es gibt mittlerweile Anfragen, ob man die Figuren nicht in anderen Straßen des Viertels aufstellen kann. „Es freut uns sehr, dass unser Engagement nicht verpufft sondern weitergetragen wird.“

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