Kerzi-Aufklapp-Café

Ermöglicht durch das Quartier U1 (Gefördert als Akteursprojekt im Quartier U1)

Das Kerzi-Aufklapp-Café fand als Nachbarschafts/Mitmach- CAFÉ den ganzen Monat Juli 2021 über statt. Jeweils von Donnerstag bis Samstag 16-19 Uhr und jeweils Samstags ab 20 Uhr ein Konzert, Lesung oder Filmvorführung. Das CAFÉ war der grüne Lieferwagen vom Dabbawalla Lieferservice, der auf dem Gelände der Kerzenwerkstatt J. Ch. Herrmann steht. Es gab Getränke, Kaffee, Snacks und eine Salatbar auf Spendenbasis. Eine Kinderspielecke, Workshops, Tauschregal, Mitmachangebote.

Durch coronabedingte Verschiebung nach hinten (von Mai nach Juli) und Kurzfristigkeit des Projekts konnten Einrichtungen aus der Nachbarschaft leider nicht, wie geplant, eingebunden werden. Programmpunkte wurden angepasst und neue Ehrenamtliche dazugewonnen, so dass das Projekt nach den Vorstellungen der Initiatorinnen stattfinden konnte. Es kamen Konzerte und Filmvorführungen hinzu, die von Beginn an so nicht mit eingeplant waren.

Für das Aufklapp-Café gab es durchwegs positive Reaktionen. Die Akzeptanz und die Besucherzahlen wuchsen mit jeder Woche der Veranstaltung und die Kerzenwerkstatt knüpfte tolle Kontakte in der unmittelbaren Nachbarschaft, die gleichzeitig die Möglichkeit hatte die Kerzenwerkstatt und ihre Geschichte kennen zu lernen und den Ort als offenen Begegnungsort für die Nachbarschaft wahrzunehmen. Manche brachten sich direkt ein, z.B. durch ein Geigenkonzert oder die Bereitschaft, Gießdienste zu übernehmen, andere signalisierten ihr Interesse und möchten sich nach der Sommerpause einbringen.

Im Orga-Team wurde viel dazugerlernt. Von der Planung und Organisation des Formates (inkl. Anmeldungen, GEMA, Gastro, etc.) bis hin zum Bedienen einer Siebträgerkaffeemaschine – aber auch in der Entwicklung eines Hygienekonzeptes für den Sommer 2021. Alle beteiligten Verwaltungsstellen, wie Ordnungsamt, Gesundheitsamt, Liegenschaftsamt, Gewerbeamt waren durch eine übersichtliche Darstellung des geplanten Events ausreichend und gut informiert, sodass eine rasche Entscheidung über die Genehmigungen getroffen werden konnte. Da kein Alkohol ausgeschenkt worden ist und eine Außenbestuhlung nicht gegeben war, hat das Event auch keine Genehmigung benötigt. Die Lebensmittelhygienekontrolle des Gesundheitsamts hatte zwecks der Gastro nichts zu bemängeln und war begeistert vom Event. Es braucht also nur einen kleinen Ort und engagierte Menschen mit unterschiedlichen Talenten, die ein kleines Kultur-Nachbarschafts-Café erschaffen können. Dieser Ort strahlt nun noch mehr als zuvor Gemeinschaft, Offenheit und Kreativität aus. Man fühlt sich in der Kerzenwerkstatt als Teil der Nachbarschaft und die Kerzenwerkstatt selbst sich auch als von dieser angenommen.

Für die Zukunft würde man gerne mehr Verantwortung abgeben/verteilen – mehr Leute involvieren und klare Aufgabenbereiche übernehmen lassen sowie das Budget aller Beteiligten angemessener kalkulieren, die Buchhaltung von Beginn an übersichtlicher gestalten und verbindliche Termine zur Besprechung der Meilensteine setzen. Ein offenes, mitzugestaltendes Programm erfordert viel Flexibilität und spontanen Einsatz. Deshalb sollte das in Zukunft ein*e Hauptverantwortliche*r übernehmen. Mit besserer Planung und mehr Beteiligten sinken Aufwand und kurzfristige Belastung für Einzelne.

Auch wenn ein paar Tage ins Wasser fielen und es für alle Beteiligten ein großer Aufwand war, schätzen die Betreiber*innen die Momente der Gemeinsamkeit und die Freude aller Beteiligten und Gäste – magische Momente und funkelnde Augen. Eine Seniorin, die sich auf der Bank ausruht und zufrieden in die ausladende Weide guckt. Kinder, die ganz in Ruhe dasitzen und Comics lesen. Seifenblasen, die durch die Luft fliegen. Kaffeeduft in der Luft -ein Angebot an leckeren Kuchen und Salaten. Lachende Menschen beim Ping-Pong-Spiel. Sanfte Klänge die bis zur Straße reichen und weitere Nachbarn locken. Stöbern und Anproben in der Tauschecke. Gerührte Gesichter beim Kerzi-Dokufilm Open-Air unter Sternenhimmel. Überraschende Konzerte, verschiedenster Art umrahmt von weichem Licht zum Lauschen & Träumen. Menschen, die durch die lichte Atmosphäre der Kerzenwerkstatt im Hier und Jetzt sein konnten.

Für die Zukunft möchte man das Format weiterführen. Doch eher 1x die Woche, eher Samstag und nur verbunden mit einem Event. Auch gilt es noch die ganzen losen Fäden von Interessierten und Menschen, die etwas beitragen wollen zu verknüpfen und klare Angebote machen zu können. Die Arbeit von Künstler*innen, Projektleitung und Gastro sollen besser honoriert werden, das Konzept von Veranstaltungen auf Spendenbasis muss an dieser Stelle noch einmal durchdacht werden. Für die Initiator*innen steht zunächst eine kleine Neuorganisation des Orts und bessere Ehrenamtsstrukturierung bevor.

 

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